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Freitag, 18. Januar 2013

Our Ceasing Voice - That Day Last November (2013)

Traumhaftes und akustisches Kinoerlebnis von den Österreichern. 
Kaum hat das neue Jahr so richtig angefangen, gibt es schon das erste Highlight in Sachen Post-Rock und Atmosphäre. Präsentiert wird dieses von Our Ceasing Voice aus Österreich, um die es bis auf eine Split EP vor ein paar Monaten, eher etwas ruhig geworden ist. Dafür melden sich die Vier Jungs mit einem Album zurück, welches früher oder später niemand herumkommen wird. Betitelt mit „That Day Last November“ holten sich die Österreicher zudem den Gastmusiker Matthew Ryan (ja genau den) mit ins Boot.

Wer den Stil der Band etwas abgewinnen kann, war schon von den Vorgängern schlicht hin und weg. That Day Last November steht dem in nichts nach und setzt noch ein paar Takte drauf – das Album fühlt sich reifer, ausgefeilter an und leitet deutlich einen neuen Prozess in der Bandgeschichte ein. Man merkt, hier wurde sehr viel Mühe und Liebe zum Detail mit hineingepackt. Selbst stilistisch hat man neue Ansatzpunkte ausgemacht. Dominierten früher ganze Passagen aus dem Genre des Post-Rock, sind diese auf dem neuen Album ummodelliert zu einer experimentellen Weiterentwicklung. Weitere Kernpunkte stellt der Gesangspart dar, der entweder von Ryan oder Reinhard Obermeir auf eine weise vorgetragen werden, die schwermütig, teils melancholisch und hauptsächlich als Sprechgesang einfließen. Untermalt mit einer dark-ambient-haften und facettenreichen Dynamik der Gitarren, wird jeder Song zu einem einzigartigen Hörerlebnis.

Aber die Österreicher gehen noch weiter: Songs wie „What Used to be a Battle Song“ oder „On of These Nights “ sind dermaßen vielschichtig aufgebaut, dass sie einem mit ihrem Charme aus Tragödie oder deren Anmut sofort in ihrem Bann ziehen. Zusätzlich durch Elemente aus dem Klassischen, gepaart mit tief-melancholischen Gitarrenarrangements, ergießt man sich am Ende in ein Meer aus Gitarrenwänden. Gänsehaut pur. Dafür standen Our Ceasing Voice schon früher gern Pate, doch auf ihrem neuen Werk wurde das Spiel mit Emotionen und Gefühlen bis an die Spitze getrieben und macht das Werk so außergewöhnlich intelligent.

Diese weitgefächerten Klangstrukturen breiten daher eine dichte Atmosphäre aus Drama, Gefühl und Schönheit auf dem Hörer aus. Das Album lebt daher von seinen atmosphärischen Arrangements, sensiblen Gitarrenspielen und vielschichtigen Klanglandschaften.

Für gerade mal 3 Euro darf man in das akustische Kinoerlebnis von „That Day Last November“ zum Beispiel auf Bandcamp eintauchen und diesem Hörgenuss am ganzen Körper zu erfahren. Wie oben angedeutet, wird das Album ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Österreicher, wenn nicht sogar im Genre werden. Daher: Empfehlenswert.




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